Kritische Männlichkeit

Montag, 21. Juni, 18 Uhr – Christoph May

Wie können wir die Kritik an Männern & Männerbünden beschleunigen?

Traditionelle Männlichkeiten blockieren Gleichstellung, Diversität und Klimaschutz. Männerbünde bilden das Fundament für Misogynie, Gewalt, Rassismus, Faschismus, Verschwörungstheorien, Hate Speech und Mansplaining. Und dennoch glauben die meisten Männer, Feminismus hätte nichts mit ihnen zu tun.

Um zu erreichen, dass Männer sich für Frauenrechte, Diversität und Inklusion engagieren, müssen sie ihre eigene Rolle kritisch hinterfragen, sich ihrer Privilegien bewusst werden und ihre Verhaltens- und Beziehungsmuster ändern. Sie müssen verstehen, dass sie selbst nur gewinnen können, wenn sie ihre männerbündischen Strukturen aufbrechen. Denn männlich dominierte Ideen, Pläne, Projekte und Kulturprodukte wirken heute außergewöhnlich schnell wie aus der Zeit gefallen, sexistisch und reaktionär, weil sie die intersektionalen und feministischen Basics ignorieren.

Wie können wir kritisch über Männlichkeit sprechen? Welche Privilegien genießen Männer nur deshalb, weil sie männlich sind? Wieso ist strukturelle Ungleichheit in Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien für Männer oft ein blinder Fleck? Sollten wir statt Frauenquoten nicht besser Männerlimits festlegen? Und warum nehmen statistisch die meisten Männer nicht an der Sorge-, Pflege- und Erziehungsarbeit teil (Gender Care Gap)? Beginnen wir damit, unsere eigene Rolle zu hinterfragen. Wir sollten Frauen*, inter- und trans Personen zuhören und unsere emotionale Sprachlosigkeit überwinden.

Ziel meines Impulsvortrags (30min) ist, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie männlich dominierte Institutionen und Strukturen unseren Alltag bestimmen, unsere Gewohnheiten und Entscheidungen. Ich stelle konkrete Ansätze und Ideen vor, wie sich die (Selbst)kritik an Männern und Männlichkeiten beschleunigen lässt. Die zentrale Frage lautet: Wie können wir Männer in relevanter Zahl für den feministischen Diskurs gewinnen? Im Anschluss an den Vortrag strukturiere und moderiere ich die Diskussion mit den Teilnehmer:innen.

Christoph May (christophmay.eu/) ist Männerforscher, Berater und Dozent. 2016 hat er gemeinsam mit der Schriftstellerin Stephanie May das Institut für Kritische Männerforschung gegründet. Er gibt Seminare über Männerbünde, Männerbilder und Kritische Männlichkeit. Parallel dazu baut er das Detox Masculinity Network auf und betreibt drei Facebook-Gruppen: Detox Masculinity, Männerfantasien und Männerbünde.

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